A
Ampelsystem
Um eine Session nicht sofort zu beenden, wird auch gerne die Ampel benutzt. Die definiert jeder etwas anders.
Rot: die Grenze ist überschritten, aufhören!
Gelb bzw. orange: die Grenze ist erreicht und gerade so noch aushaltbar, nicht mehr.
Grün: Es ist genau richtig bis vielleicht noch zu wenig
B
C
CIS
Complete Irrevocable Submission; komplette – unwiderrufliche Unterwerfung
CIS bedeutet sich völlig und lebenslänglich zu unterwerfen ohne, dass es ein Zurück gibt. Es ist die irreversible (nicht rückgängig zu machende) absolute Übertragung jeglicher Macht an den dominanten Part. Hier gibt es kein Saveword mehr, nichts was das Spiel beenden kann, kein Bereich der verhandelbar wäre (umfasst Finanzen, Familie, Leben). CIS ist die extremste Vereinbarungsform und sehr umstritten. Es wird nur von sehr wenigen BDSMler*innen angestrebt oder gelebt. Auch wir raten zur großen Vorsicht bei dieser Form. Tastet euch mit EPE, TPE heran und wenn CIS eine Überlegung wäre, besprecht es gemeinsam. Vielleicht ist die absolute (Ohn)Macht für den einen ja gar nichts und wenn dem so wäre, dann lasst euch nicht dazu überreden! Rein theoretisch könnte man es auf Zeit probieren, was jedoch dem CIS-Gedanken widerspricht. CIS kann somit nur im CNC gelebt werden.
CNC oder Metakonsens
Consensual Non-Consent – sinngemäß einvernehmliche Uneinvernehmlichkeit
CNC oder auch Metakonsens bedeutet, dass der devote Part einwilligt jegliche Rechte an den dominanten Part abzugeben. Der dominante Part kann also machen was er*sie möchte und muss keine Rücksicht mehr auf den Willen des devoten Parts nehmen. In der Praxis spielen die meisten CNCS jedoch nicht in letzter Konsequenz. Häufig geht es dabei um die vorsichtige Verschiebung von Grenzen und die Beteiligten kennen sich schon ganz gut. Das Saveword bleibt zumeist bestehen.
D
DEBRIS
Domination Enhanced Beyond Rule Induced Superiority – verstärkte Dominanz über Regeln hinaus bedingte Überlegenheit.
DEBRIS ist eine Abspaltung von CIS. Im Vergleich zu CIS herrscht hier das “Alles oder Nichts-Prinzip”. Das heißt der devote Part darf Handlungen oder Sessions nicht beenden. Die einzige Möglichkeit aus der Konstellation heraus zu kommen ist die Beendigung der Beziehung. Auch DEBRIS ist umstritten. DEBRIS könnte im RACK-Kontext gelebt werden. Fraglich ist, ob die Beteiligten wirklich wissen worauf sie sich da einlassen und die Tragweite einschätzen können. Ein emotionaler, psychischer Druck oder das führen in ein vorheriges Abhängigkeitsverhältnis, kann dazu führen, dass sich dann eine Trennung nicht so einfach gestalten lässt.
E
EPE
Erotic Power Exchange – erotischer Machtwechsel
EPE bezeichnet die Übertragung der gesamten Entscheidungsgewalt über sexuelle Dinge des devoten Parts auf den dominanten. Wo Erotik anfängt und wo dieser aufhört liegt im Auge des Betrachters. „Einfach“ gesagt verfügt der dominante Part über den Körper des devoten und kann diesen zum eigenen Lustgewinn jederzeit nutzen. Wann, wo und wie er*sie will. EPE kann mit SSC, RACK oder CNC gespielt werden.
F
G
H
I
J
K
L
M
N
O
P
Q
R
RACK
Risk-Aware Consensual Kink – sinngemäß risikobewusstes einvernehmliches sexuelles Handeln)
RACK kann als alternative Spielart verstanden werden. Dabei steht die Eigenverantwortung der Person über allen anderen Aspekten. Das heißt, alle Beteiligten kennen das Risiko und entscheiden sich bewusst für die Session und gehen gemeinsam auf das einkalkulierbare Risiko ein. Klingt erst mal gut, jedoch sind einige Risiken nicht genau einkalkulierbar, also auch hier bitte vorsicht bei neuen, unbekannten Dingen, die ihr ausprobieren möchtet.
S
Safeword
Das Safeword dient dazu das Spiel sofort und ohne Diskussion zu beenden. Mehr darüber erfahrt ihr in unserem Beitrag zur Sicherheit im BDSM Teil 2 (ihr müsst runterscrollen)
Spanking
Der aus dem Englischen übernommene Begriff „Spanking“ („to spank“ = verhauen) bezeichnet das Schlagen einer Person mit der flachen Hand oder einem Gegenstand. Mehr dazu in unserem Beitrag:
SSC
Safe, Sensual, Concensual – Sicher(-heitsbewusst), mit klarem Verstand (vernünftig), einvernehmlich
SSC bildet ein Grundprinzip der meisten BDSMler*innen und kann als eine Art moralischer Verhaltenskodex aufgefasst werden. Im Umkehrschluss heißt es, dass jegliche Handlung von den Beteiligten gewollt, nicht unvernünftig und vor allem sicher sein sollen. Alles was passiert muss in gegenseitigem Einverständnis, mit gesundem Menschenverstand und unter Beachtung der körperlichen und psychischen Sicherheit praktiziert werden.
T
TPE
Total Power Exchange – totaler Machtwechsel
TPE geht einen Schritt weiter wie EPE. Hier überträgt der devote Part dem dominanten jegliche Entscheidungsmacht über eigentlich alle Lebensbereiche. Eine genaue Definition, wo genau die Grenzen bei der Lebensform liegen (rechtlich oder moralisch) ist selbst unter TPEler*innen strittig. Solltet ihr euch für diesen Bereich entscheiden, klärt im gemeinsamen Gespräch genau ab, wo für euch die Grenzen wären und ob es überhaupt Grenzen gibt und ob es ein Saveword gibt um notfalls raus kommen zu können. Die Verantwortung liegt bei jedem selbst, auf sich und seine Grenzen zu achten. Fangt mit z.B. einem Bereich an (EPE), erweitert es evtl. nach und nach und habt immer einen „Notfallaus-Knopf“. TPE kann somit mit RACK oder CNC gelebt werden.
U
V
W
X
Y
Z