Sicherheit im BDSM

Sicherheit im BDSM – Teil 1

Was bedeutet für euch Sicherheit beim BDSM?

Woran sollte man denken vor, bei, und nach einer Session?

Was ist für euch in einer Session wichtig?

Wo und wann kann könnte Sicherheit eine Rolle spielen?

Stellt ihr euch auch solche Fragen für eine BDSM-Session?

Welche Schlagworte fallen euch zum Thema Sicherheit ein?

  • Gegenseitiger Respekt und Vertrauen trotz Machtgefälle/ Rollenverteilung
  • Kommunikation bzw. Absprachen miteinander
  • ist Wärme und „ein Auffangen“ nach dem Spiel wichtig?

Die folgende Gliederung soll euch helfen, einen Überblick über das Thema Sicherheit zu bekommen und welche Verantwortung das Spiel mit sich bringt. Unabhängig ob Session/s oder BDSM-Beziehungen, egal welcher Art. Wir gehen während unserer Reihe nach und nach auf die Themen vertiefend ein.

Als Grundgedanke nehmen wir die SSC-Spielweise, gilt aber prinzipiell auch für die anderen. Noch ein Hinweis. Im BDSM gibt es keine bzw. nur für sehr wenige Bereiche feste Definitionen. Es gibt Richtlinien, wonach der Grundsatz zum BDSM-Begriff eingehalten wird. Jede*r definiert einen Begriff anders. Es kommt dabei auf das Gelebte und Erlebte BDSM an und, wie es gemeint und aber auch abgesprochen ist / war.

  1. Sicherheit im BDSM Teil 1: Einleitung/ Fantasien/ sich belesen /
  2. Sicherheit im BDSM Teil 2: Safeword / Ampel / Rollenverteilung
  3. Sicherheit im BDSM Teil 3: Vorbereitung / Durchführung / und Nachbereitung einer Session
  4. Sicherheit im BDSM Teil 4: Vermeiden von Unfällen/ 1. Hilfe / mögliche (Rechts)Folge
  5. Sicherheit im  BDSM Teil 5: Kennenlernen / Covern

 

Sicherheit im BDSM Teil 1: Einleitung/ Fantasien/ sich belesen

Im BDSM kann es zu Situationen und Verletzungen kommen, welche nicht so „geplant“ sind. Dabei geht es um psychische und physische Verletzungen.

Ein ungezielter Schlag auf einen sensibleren Bereich. Beim Spiel mit Reizstrom versehentlich in die falsche Richtung am Gerät gedreht. Beim Bondage die taub werdenden Finger vom passiven Part nicht registriert. Bei der Atemkontrolle nicht richtig auf Reaktionen des Anderen geachtet. Ihr habt Angst bekommen beim Spiel. Es hat euch etwas negativ in der Session getriggert. Ihr habt nach dem Spiel den passiven Part nicht aufgefangen oder auf moralische Anzeichen eines Absturzes geachtet.

Damit es möglichst nicht zu solchen oder ähnlichen Situationen kommt solltet ihr die Session langsamer und verantwortungsvoll beginnen. Besonders wenn ihr noch etwas unerfahrener mit den einzelnen Spielsituationen seid. Vielleicht ist es besser im SSC zu starten und gemeinsam ein schönes Erlebnis zu haben. Startet als dominanter Part (Dom) nicht gleich bei 100%, wenn ihr den submissiven Part (Sub) in eine neue Spielart einführt. Zu jedem verantwortungsvollen Spielen (das betrifft Dom und Sub) reicht es nicht nur, das Spielzeug und die Spielart möglichst zu beherrschen, sondern zu wissen: „Wie verhalte ich mich, wenn was passiert?“.

Egal ob ihr zu zweit oder mehreren Personen spielt – achtet auf eure aller Sicherheit. Das ist eine Aufgabe für alle Beteiligten und damit nicht nur in der Verantwortung des aktiven Parts, sondern auch des passiven Part. Dazu gehört  viel mehr Kommunikation als bei einer „Vanilla“-Beziehung oder „normalem Sex“. Wobei auch hier Kommunikation immer eine Rolle spielen sollte.

Belest euch vorher zu eurem Fetisch/ Fantasie/ Kopfkino/ Spielwunsch. Seht nicht nur den Part, der euer Herz höher schlagen lässt, sondern auch, was könnten da für „Gefahren“ entstehen. Manchmal ist es gut, auch die Rolle des Gegenübers gedanklich dabei durchzugehen.

Werdet euch über eure Tabus bewusst. Nicht immer wisst ihr, was ihr als, vielleicht noch Unerfahrene*r, beim BDSM wollt. Aber ihr solltet wissen was gar nicht geht und als Spielart tabu, bzw. nicht eure Neigung ist. Das solltet ihr aber auch eindeutig sagen.

Vielleicht seid ihr neugierig später einmal einen Fetisch auszuprobieren, habt aber jetzt dort noch eine Grenze. Sei es, das ihr „dieses Etwas“ noch nicht ausprobieren oder gerade noch nicht so intensiv erleben wollt.

Oder ihr habt eine Neigung/ Fetisch, was ihr auf alle Fälle ausüben/ ausprobieren wollt. Sprecht klare Verhaltensregeln ab.  „Wie weit kann man gehen?“ und tastet euch langsam ran.

Wenn ihr euch in der Handhabung der Technik unsicher seid, besucht Workshops im BDSM Bereich. In vielen Städten gibt es, durch BDSM Vereine/ Stammtische oder auch private Personen (evtl. berufl. Sanitäter oder ähnliche Berufserfahrungen), viele verschiedene Workshops/ Seminare in der Szene. Ein 1. Hilfe Workshop im BDSM sollte immer möglich sein. Auch zum Thema Bondage, Spanking, Nadeln, Atemkontrolle, Reizstrom oder ähnliches werden oft Kurse angeboten. Was gibt es in deiner Nähe? Wenn ihr unter 27 Jahre seid – gibt es die SMJG (Jugendverband im BDSM) in deiner Nähe? Auch dort gibt es oft solche Workshops. Eine Anregung und erste Hilfen können auch Youtube-Videos oder ähnliche Media Beiträge sein. Aber die eigentliche Erfahrung sammelt ihr eher über einen Mentor oder halt in Workshops und dort habt ihr direkt eine Ansprechperson. Auch bei Spielparties anderen über die Schulter schauen hilft. Praxis und Theorie.

Ebenfalls gibt es auf den BDSM Seiten oft gute Ratgeber. Als ein sehr umfassendes Werk empfehlen wir von Gentledom auf seiner Downloadseite https://gentledom.de/home/downloads/ „BDSM, was ist das denn“. Ebenfalls sind mehrere BDSM Podcasts mit praktischen Tipps zu einzelnen Fetischen eine gute Hilfe. Hier sei als ein Beispiel der „not Vanilla Podcast“ https://notvanilla.podigee.io/ genannt. Auch der Download PDF der BDSM Beratungsstelle Hannover e.V. ist super.

Sprecht euch mit eurem Spielpartner (egal ob auf dominanter oder submissiver Seite) ab. Welche Erfahrungen hat euer Gegenüber hierbei. Fragt euch auch selbst – macht ihr diese Spielart nur, um eurem Gegenüber zu gefallen? Auf was kann man sich einigen, was ist dem Gegenüber erlaubt, was ist gesetzlich erlaubt. Was klingt zwar schön sollte aber Kopfkino bleiben. Ist das mit der Tageslaune und den Erfahrungen am heutigen Tag umsetzbar und wollt ihr diese Fantasie/ Session auch umsetzen, oder solltet ihr eher etwas anderes oder gar nicht spielen.

Auch ein Spielabbruch sollte immer ein Thema für beide Seiten sein, egal wie schön für den einen Part gerade das Spielen war oder ist.

Für ein Spielabbruch kann man ein Safeword (oder notfalls mehrere Safewörter) vereinbaren oder das Ampelsystem nutzen um nicht zu einem direkten Spielabbruch zu kommen. Da müsst ihr euch noch ein wenig gedulden. Das und noch einiges mehr wird Thema des nächsten Beitrags.

 

Sicherheit im BDSM Teil 2: Safeword, Sicherheitsfragen, Rollenverteilung

Wie wir zum Schluss unseres letzten Beitrags angekündigt hatten, wollen wir uns heute dem Safeword, Stufensystem, der Sicherheitsfragen und der Rollenverteilung widmen.

Für ein sicheres Spielen ist ein Grundsatz der Verzicht auf Alkohol oder Drogen vor bzw. während einer BDSM Session. Auch wenn Alkohol manchmal gerne als ein Lösen von Hemmungen getrunken wird oder um einen schönen entspannten Abend (vielleicht auch in einem BDSM- Club) zu gestalten.

Ein sicheres Spielen und das Erkennen der Reaktionen am eigenen und anderen Körper geht grundsätzlich nur ohne Alkohol und Gleichgewichtsstörungen oder z.B. beim Bondage, wo ihr nicht merkt, ob die Finger taub werden. Erst recht sollte Alkohol nicht dazu benutzt werden, um sich für das BDSM Spiel „Mut anzutrinken“ oder ähnliches.

 

Safeword: Beendet sofort die Session

Passiert das nicht, ist es eine Grenzüberschreitung und hat nichts mehr mit BDSM zu tun. Euer Safeword sucht ihr euch individuell aus. Es sollte ein Wort sein, welches ihr selten benutzt, aber euch, auch in einer intensiven Session, gut merken könnt. Nicht umsonst gibt es die Sprüche wie „Nein ist kein Safeword“. Ungünstig wäre z.B. „Fluggaenkoechicebolsen“ (das legendäre Vanders*x – Safeword), außer ihr sprecht die Sprache. Wenn euch kein eigenes einfällt nutzt das internationale Safeword Mayday.

 

Stufensysteme

Um eine Session nicht sofort zu beenden, wird auch gerne die Ampel benutzt. Die definiert jeder etwas anders.

Rot: die (Schmerz)Grenze ist überschritten, aufhören

Gelb bzw. orange: die Grenze ist erreicht und gerade so noch aushaltbar, nicht mehr

Grün: es ist genau richtig bis vielleicht noch zu wenig

Oder nutzt Zahlenskala von 1 – 10 je nach Heftigkeit. Aber was, wenn ihr nun einen Knebel im Mund habt? Könnt ihr „alle meine Entchen“ summen oder wollt ihr als Sub mal mit dem „Finger schnipsen“? 😀 Was wir damit sagen wollen, vereinbart vorher ein akustisches oder gestisches Signal.

Beim SSC – Spiel kann es sein, dass ihr selten bis nie das Safeword benutzen müsst. Aber wenn ihr, egal weswegen, abbrechen wollt, benutzt das vereinbarte Signal / Safeword. Im Laufe der Zeit lernt ihr euer Gegenüber besser kennen und merkt an den Körperreaktionen ob ihr zu heftig wart oder genau richtig.

 

Sicherheitsfragen

Klärt vor einem Spiel Vorerkrankungen / OPs / Allergien, aber auch Ängste / Vorerlebnisse / Vorgeschichte, sowie die aktuelle Verfassung oder belastende Ereignisse ab.

Ja es gehört Mut dazu solche Themen anzusprechen und dies einer, vielleicht noch fremden Person zu äußern. Aber ihr solltet es undbedingt machen um heil wieder aus der Session raus kommen.

Vielleicht wollt ihr gerne mal beim Hängebondage (Suspension) in den Seilen „schweben / fliegen“, habt aber Rückenprobleme, womit man das so nicht machen sollte. Oder du würdest gerne mit Reizstrom spielen, hast aber ein Herzproblem. Dies sollte der aktive Part wissen. Auch wäre es möglich, dass ihr gerne eine Fantasie durchspielen wollt, merkt aber beim Spiel, dass euch ein Gedanke / Erlebnis negativ triggert. Dann beendet das Spiel.

Habt ihr genug getrunken oder gefuttert? Vielleicht hab ihr euch zu einer Session verabredet, Dom / Sub hatte aber vorher Stress, was noch nachwirkt und er*sie sich somit nicht auf die Session konzentrieren kann. Dann kommuniziert miteinander und brecht ab. Macht etwas anderes. Wie ist mein Gegenüber drauf? Wie bin ich gerade drauf?

Heißt „Nein“, „Nein“ weil er*sie „stänkern“ will, sich nicht traut oder ist es ernst gemeint? Wie viel sollte man auch bei einem „ersten Mal“ machen? Wie  viele Spielereien in verschiedener Stärke sind gleichzeitig gut – Stichwort Reizüberflutung? Wie schnell kann man bei einem Spiel evtl. „mental abstürzen“, weil man versehentlich „einen wunden Punkt berührt“ hat.

Wie weit kann man gehen? Wie weit kann man mit den Gedankenspielen/ Triggern gehen? Was sollte ein Gedankenspiel bleiben, was kann man sagen aber nicht machen und was sollte man, trotz schöner Fantasie, besser lassen?

 

Rollenverteilung

Ihr solltet euch auch über eure Rolle und Position im Spiel klar sein. „Ein Dom ist ohne Sub nichts“ – Sowas ist nicht nur ein Szenesprüch. Euch sollte klar sein, dass solche

Aussagen ihren Sinn in verantwortungsvollen Sessions / Beziehungen haben. Die eingenommene Rolle sagt nichts über die private oder berufl. Stellung der Person aus. Es geht um das bevorzugte Ausleben dieser Rolle.

Dom sollte bedenken, dass Sub sich freiwillig zur Verfügung stellt und dies nicht als selbstverständlich ansehen. Sub hat sich Dom ausgesucht und ihm*ihr Vertrauen geschenkt. Dies ist kein „sich aufgeben“ , sondern sollte als Geschenk gewertschätzt werden.

Sub ist somit kein Freiwild, kein*e Sklav*in ohne Rechte, nicht dazu da, ausgenutzt zu werden. Beide bewegen sich innerhalb der vereinbarten Spielregeln. Somit gibt es kein „Wunschzettelsub“ oder Sub die sich nur an Doms Wünsche halten muss. Frag dich einfach wie dein Auftreten ist und wie die Rolle zu dir passt? Dabei ist es egal, wie unerfahren du bist – kein Meister ist vom Himmel gefallen.

Bist du während einer Session eher der*die distanzierte Dom oder lässt du Wärme und Gefühle zu? Gibst du klare eindeutige Anweisungen, bist strenger oder führst du deine (unerfahrene) Sub mit deinem (sanften) Handeln durch die Session?

Aber: BDSM ist kein Theater und ihr (wahrscheinlich) keine Schauspieler. Egal welche Erfahrung ihr habt, ihr solltet auch in der Session authenthisch bleiben. Natürlich könnt ihr in diverse Rollen schlüpfen. Ihr solltet aber nicht mehr von euch selbst abverlangen, wie ihr tatsächlich geben könnt, nur um die Spielart auf der ToDo-Liste von Dom/Sub abzuhaken. Es gibt keine Superdoms, die alle Spielarten beherrschen und keine Supersubs, die alles einstecken ohne Rücksicht auf den eigenen Körper / Seele.

Rechtliches

Ein Spielrahmen sollte für euch der rechtliche Rahmen sein. Das Wort Sklave gibt es im deutschen Recht und damit gesetzlich nicht mehr. Somit kann man auch einen Sklaven nicht besitzen. Dies verstößt nicht nur gegen das Grundgesetz, sondern auch gegen das gültige BGB und die „guten Sitten“.

Die BDSM Szene selbst steht für ein sauberes Spielen, was beiden Spaß machen soll. Die Szene hat Hilfemöglichkeiten und Hilfsangebote, welche wir im 4. Teil unserer Reihebehandeln werden.

Sicherheit im BDSM Teil 3: Vorbereitung / Durchführung / Nachbereitung

Grundsätzlich gesehen geht wie gesagt die Sicherheit bei einer BDSM Session beide Seiten was an.
Vorbereitung

Vorbereitung
Zur Vorbereitung gehört es dich zu fragen, ob du die notwendige Erfahrung für die geplante Session hast. Oder solltest du dich lieber nochmal belesen? Wo kann man gefahrlos spanken (jemanden auspeitschen oder Schlagen) und wo sollte man es vermeiden (dem Rücken zuliebe)? Wie kann man Tunnelspiele überstehen? Worauf hat man beim Nadeln zu achten (klinisch saubere Nadeln, oberste Hautschicht etc)
Oder, oder, oder. Fragen über Fragen.

Bevor ihr ein Spielzeug nutzt, prüft eure vorhandenen Rettungsmittel und Desinfektionsmittel….
Ist vielleicht bei einem Hängebondage (Suspension) ein Messer mit offener Klinge eine gute Wahl, wenn das Rope-Model schnell aus den Seilen befreit werden muss und ihr mit dem vielleicht offenen Messer auf das das Model zugeht ums runterzusäbeln? Nehmt nicht irgendeine Schere aus dem Nähkasten… evtl. könnte ein Drahtschneider effektiver sein. Testet vorher was gut ist.

Ist das dafür notwendige Spielzeug vorhanden oder nochmal schnell z.B. „die für Wachs-Spiele richtigen Kerzen kaufen“. Habt ihr etwas griffbereit, falls etwas dazwischen kommen könnte. Die genannten Kerzen könnten z.B. das Bett anzünden auf dem Sub liegt. Eine Sprühflasche mit Wasser kann nicht nur für den Balkon gut sein. Liegt das für das Spiel und für Zwischenfälle notwendige „Gerät“ griffbereit? Liegt anderes an Gefahrenquellen noch im Weg? (Beispielsweise ein Stolpern über einen nicht aufgeräumten Gegenstand eurer im freien Fall gefesselten geführten Sub kann sehr schnell ein Spielende bedeuten.) Ist alles vor und nach dem Spieldesinfiziert worden?

In der Session
Spielt ihr in der Öffentlichkeit oder einem Club so achtet darauf, dass beim Spiel kein*e „Fremde*r“ euch bzw. dem Sub zu nahe kommt. Der vielleicht gefesselte Part ist kein Freiwild. Auch wenn jemand die submissive Seite gerne auslebt heißt das nicht, dass jede*r die Person berühren oder mit ihm*ihr einfach so spielen darf. Da sollte Dom auch darauf achten, damit es für beide ein schönes Spielen wird.

Auch solltet ihr bedenken, dass Swinger und BDSMler unterschiedliche Definitionen von Begriffen wie Abstand, Machtgefälle, Vertrauen, etc. haben.

Wichtig während einer Session: lasst euren submissiven Part nicht alleine, bzw. aus den Augen. Er*sie vertraut euch und will evtl. nicht von Fremden angefasst werden, während eurer Abwesenheit in Panik geraten oder schlimmeres.

Ebenfalls wichtig für BDSMler ist die Frage nach Sex bzw. sexuellen Handlungen. Sprecht euch klar mit eure*r (neuen) Spielpartner*in ab. Einige möchten sexuelle Handlungen oder Sex, andere lehnen es grundsätzlich ab. Bedenkt bei sowas nicht nur den rechtlichen Rahmen, sondern dass ein Vertrauensbruch  es sein kann, wenn der dominante Part die schwache Position des Subs ausnutzt für ungewollte Handlungen. Nutzt Dom die schwache Position von Sub für ungewollte Handlungen, so ist dies ein Missbrauch und eine Straftat. Damit es nicht dazu kommt ist eine klare Kommunikation vorer wichtig.

Zum Spiel gehört noch weit mehr zum Thema Sicherheit. Dabei ist es letztendlich egal, ob ihr die Session als strenger/ dominanter/ sadistischer Part mit einer gewissen Spieldistanz angeht oder als gefühlsvoller, dominierender / sadistischer Part agiert. Behaltet eine gewisse Ordnung und auch Reihenfolge der Abläufe bei. Geht eine Session nicht zu planlos an. Das schafft auch eine gewisse Sicherheit für Dom und Sub.

Stellt euch vor, Sub ist mit den Händen gefesselt, die Augen sind verbunden, der Mund geknebelt. Diese*r „lauert“ auf irgendeine Reaktion des Doms mit gesteigerter Spannung. Das kann auch sehr gut sein und die Fantasien steigern. Aber wenn ihr erstmal ne Weile nach dem richtigen, nicht zurecht gelegten Spielzeug kramen müsst, kann das doof sein. Ebenfalls kommt es vielleicht nicht gut, wenn man zu viele verschiedene Spielgeräte hintereinander nimmt. Nehmt euch nur wenige ähnliche Spielsachen für eine Session vor, gerade für „Neueinsteiger“.

Eine gut gewählte Reihenfolge kann entscheidend sein. Nach einem gefühlvollem Bondage sollte man nicht danach die Peitsche nutzen, um danach vielleicht ein Reizstromgerät auszupacken. Vielleicht passen manche Spielarten nicht in eine Session.

Auch muss eine Session nicht mit Distanz geführt werden. Als ein Beispiel sei das Bodenbondage erwähnt. Dabei sind vielleicht nicht die super Bondage-Technik, der perfekt aussehnde Knoten oder eine straffe, dominierende Haltung von euch entscheidend. Es geht doch auch um den submissiven Part.

Beim Sensual-Bondage, mit verbundenden Augen des passiven Parts, gemeinsam die Körper berührend und „schwebend“. Sub mit 1 – 2 Seilen zu fixieren und verschiedene fließende Positionen einnehmend, kann auch eine Form des Führens sein und ist vielleicht sicherer und angenehmer für Sub.

Ebenfalls kann es z.B. beim Spanking, egal ob mit Hand oder den verschiedenen Utensilien, schön sein nicht nur ständig zu spanken. Macht kleine Pausen, wo ihr über die gespankte Stelle z.B. mit der Hand streichelt. So holt ihr den vielleicht angespannten Sub wieder auf eine gefühlsvolle Ebene zwischendurch herunter und er*sie fühlt sich sicherer. Ebenfalls eine gute Methode ist z.B. Sub die Anzahl der Schläge mitzählen zu lassen. Dabei hört ihr auch gleichzeitig wie intensiv der Schmerz für Sub war. Somit könnte man auch die Intensität steigern oder senken.

Achtet als Dom darauf nicht dabei in einen „Domrausch“ oder „Domspace“ zu kommen, wo ihr keine Kontrolle über eure Session mehr habt und auch nicht auf den passiven Part hört, welche das Safeword ruft. Schöner ist es doch, wenn Sub ins „schweben/ fliegen“ kommt und im „Subspace“ ist. Dabei führt Dom Sub kontrolliert durch diese Gefühls-/ Gedankenwelt, achtet auf Sub und überschreitet keine Grenzen. Sub ist somit sicher und kann Gefühle und der vorhandenen Ekstase freien Lauf lassen.

Vielleicht ist so ein Glas Wasser für euch zum Trinken auch was schönes oder ein kleiner griffbereiter Energieschub wie Traubenzucker möglich.

Nachbereitung
Das Thema Auffangen gehört für viele auch zur Sicherheit. Sub ist evtl. noch von den Gefühlen des gerade erlebten „high“. Da kann es zu einer Session dazugehören, sich in die Arme zu nehmen, zu kuscheln, vielleicht zu massieren, um langsam wieder in die „reale Welt zurückzukehren“.

Aber sowas sollte auch abgesprochen werden. Manch eine submissive Person, aber auch dominante , will nach einer Session Distanz wahren um keine Gefühle zuzulassen oder auch einfach alleine für sich sein. Es geht nicht dabei darum, dass der andere Part einen Fehler gemacht hat, sondern um die Verarbeitung der Gefühle für sich. Also auch hier, kommuniziert vorher ganz klar, was ihr beim Auffangen möchtet. Fallls ihr es noch nicht wisst, kommuniziert es währenddessen „jetzt kuscheln, jetzt nicht mehr, andersrum“, wie auch immer, habt keine Scheu.

Die wichtigste Frage nach der Session ist; was war gut, was nicht so oder was könnte man anders machen? Das ist für beide Seiten wichtig, da auch ein Dom mit einer Situation überfordert sein kann und dabei noch was lernt. Konstruktive Kritik (was könnte man anders machen?) bringt viel mehr, wie nur „meckern“.

Das ist alles natürlich davon abhängig, wie gut man sich schon kennt. Ein eingespieltes „Team“, wird nicht mehr in jeder Situation nochmal direkt nachfragen, sondern kennt die Reaktionen des Gegenübers. „Abstürze“ müssen nicht immer sofort auftreten, sondern können auch erst Stunden später, am nächsten Tag oder manchmal auch erst Tage später erscheinen.

Ein Ritual zum beenden ist vielleicht auch ein gemeinsames Aufräumen, waschen und desinfizieren der benutzten Gegenstände. Ein weiteres Ritual kann eine Flauschedecke zum Reinkuscheln und ein warmer Tee / Kaffee etc. sein.

Zum Abschluss noch eine kleine Idee für Sub als „Hausaufgabe“ (auch Tage später):
Fasse einen, mit 10000(0000) Worten, umfassenden Bericht über die erlebte Session 😀 …

Sicherheit beim BDSM – Teil 4 1. Hilfe / Rechtliches / Helfersysteme

  1. Hilfe
    Wie verhalte ich mich wenn ein Unfall passiert?
    Was ist, z.B. wenn ein Spielzeug im Körper „verschwindet“?
    Trotz bester Vorbereitung kann es immer zu einem Unfall bzw. ungeplanten Situation, auch beim Spielen im SSC, kommen. Das muss nix Schlimmes sein. Vielleicht habt ihr im unpassendsten Augenblick einen Krampf oder knickt mit den Highheels um. Vielleicht sticht eine Wespe eine*n Allergiker*in oder es kommt zu anderen ernsteren Situationen.

Habt einen Sanikasten griffbereit. Ein Bolzenschneider ist eine gute Anschaffung für das Spiel mit Metall, wie Ketten oder Vorhängeschlösser. Ein Drahtschneider/ Gartenschere ist gut zum „durchknipsen“ von Seilen. Gleitgel kann auch helfen für, im Körper verschwundene Gegenstände.

Eine kleine Wassersprühflasche kann durch den feinen Nebel, in manchen Situationen, besser ein Feuer löschen, wie ein Eimer Wasser. Ebenfalls kann eine Feuerlöschdecke gut sein zum ausstreichen (nicht abklopfen) des Feuers. Ein Pulverlöscher ist heutzutage günstig, macht aber auch sehr viel Dreck, welcher schwer zu entfernen ist. Aber immer noch besser wie ein unkontrollierter Brand. Befreit die verletzte Person aus den Fesseln bzw. der Notsituation. Leistet Sofortmaßnahmen, wie ein Spielzeug abschalten oder beim Stromkasten die Sicherung rausdrehen. Vergesst nicht den Notruf zu rufen, falls nötig.

In Worst-Case-Situationen holt, wenn möglich weitere Hilfe. Erinnert euch an euren 1. Hilfe-Kurs, wenn eine Person nicht bei Bewusstsein ist.

Vitalzeichen überprüfen (Puls, Atmung)
Bei schwachem/keinem Puls und/oder kaum/keine Atmung => Mund-zu-Mund/Nase-Beatmung (Atemspende) ist mittlerweile keine Pflicht, außer ihr habt vorher Atemkontrollspiele gespielt!
Ganz wichtig die Herzdruckmassage im Rhythmus vom Lied „Staying alive“ – BeeGees
So macht ihr es: Legt die Person auf einen möglichst stabilen/härteren Untergrund, dann:                     30 x Hersdruckmassage – (2 x Atemspende) Pause usw. bis die Sanitäter eintreffen oder die Vitalzeichen wieder stabil sind. Anschließend legt ihr die Person in die stabile Seitenlage.

Bei Verletzungen und stabilen Vitalzeichen, versorgt diese. Sobald die verwundete Person ansprechbar ist, redet mit ihm*ihr und guckt, wo, was, wie weh tut und wie sich die verletzte Person selbst legen will etc. … uuuun seid für eure*n verletzte*n Spielpartner*in auch da und spendet Trost. Beim Notruf (112 oder teilweise 911) sagt was, wo wie passiert ist. Wie viele Verletzte, soweit bekannt welche Art der Verletzungen (ob Notarzt notwendig ist oder nur ein RTW) und warten auf weitere Rückfragen bzw. Anweisungen. Egal wie peinlich euch das ist oder sonst wie unangenehm und evtl. teuer: Die in der Leitstelle hatten schon 10000 ähnliche Situationen mit „Sexunfällen“,  haben schon manche Person aus einer erotischen Notsituation befreit und man kennen die Ausreden…. Die kennen das, wenn jemand an einem Bett gefesselt ist, das Bett durch Kerzenwachsspiele brennt, man einen Dildo im Hintern „versenkt“ hat oder sich Intimpiercings verhakt haben usw..

Sagt direkt was los ist. Auch wenn ihr hinterher zu Ärzten müsst. Es nutzt euch nichts wenn diese z.B. den Grund von plötzlichen Herz-Rhythmus-Störungen nicht kennen, weil ihr die Elektrospielchen nicht erwähnt habt. Auch das Rettungspersonal kann nur wirklich helfen, wenn ihr ehrlich sagt, was, wie passiert ist.

Nach einem Unfall mit vielleicht auch Krankenhausaufenthalt und auch zeitweiser Arbeitsunfähigkeit solltet ihr so gut es geht auch weiterhin für eure*n Spielpartner*in da sein.


Rechtliches / Helfersysteme

Wir hatten dies im 2. Teil der  Reihe schon Angeschnitten. Jetzt wollen wir näher darauf eingehen. Zur Wiederholung: das Wort Sklave gibt es im deutschen Recht und damit gesetzlich nicht mehr. Somit kann man auch einen Sklaven nicht besitzen. Damit sind Sklavenverträge ohne rechlich bindende Gültigkeit. Allein da man jederzeit die Zustimmung wieder zurückziehen kann. Euch sollte klar sein, dass Ausbeutung, erzwungene sexuelle Handlungen, Machtmissbrauch, Zwang etc. nicht nur nach dem StGB ebenfalls verboten sind, sondern auch strafbar. Versucht euch als Dom / Sub im Klaren zu sein, wo ihr noch die Kontrolle im Spiel / der Beziehung habt und wo hört sie auf. Könnt ihr als Sub wiederrufen bzw. wird das vom Dom erhört.

Hat Dom oder Sub die Kontrolle über das Spiel und die abgemachten Regeln verloren (z.B. Dom-/ Subspace)? Werden Tabus gebrochen, Grenzen unvereinbart überschritten? Wandelt sich das SSC-Spiel ohne Absprachen in eine tiefere Spielform, wie Debris/ Cnc / Cis? So ist dies nicht mehr einvernehmlich, sondern ein Verstoß und ein Missbrauch. Das Spiel sollte sofort abgebrochen werden und evtl. Hilfe hinzugezogen werden.

Das muss von dominanter Seite nicht absichtlich bzw. gewollt passiert sein. Vielleicht weil Dom, oder beide, die ursprünglichen Grenzen des Subs nicht mehr bedenkt und die Kontrolle über das vereinbarte Spiel verliert. Der*die vernünftige Dom bricht ab, sobald er*sie es bemerkt oder Sub es sagt und fängt ihn*sie auf. Beide sollten sich aussprechen und eine gemeinsame Lösung finden.

Was ist, wenn eine tiefe gefährliche Krisensituation durch Spiele entstanden sind, die euer Leben physisch oder psychisch beeinträchtigen? Was ist, wenn das Spiel evtl. mehr als nur über die Stränge geschlagen ist und es ein Missbrauch oder ähnliches war?
Seht euch die Seite http://maydaysm.de/ mal an, sprecht andere Bekannte oder Veranstalter aus der Szene an. Fragt den örtlichen BDSM Stammtisch um Rat und Hilfe. Oft gibt es hier eine KAP (Kink Aware Professionals) Liste mit örtlichen Therapeuten, Rechtsanwälten, etc., denen das Thema BDSM nicht fremd ist. Scheut euch auch nicht zu Krisenhilfen wie dem „weißen Ring“ oder der „Opferhilfe“ oder ähnlichen Hilfsvereinen (Krisendienst, Frauenhäuser, Männerschutz, queere Verbände) zu gehen. Macht Anzeigen bei Polizei oder Staatsanwaltschaft. Informiert euch, im Täter-Opfer-Ausgleich möglich ist. Auch gerade nach einer Vergewaltigung gibt es „forensische Krankenhäuser für Vergewaltigungsopfer“. Sucht euch Hilfe wenn ihr durch BDSM mind. zeitweise berufsunfähig seid – egal wieviel behördliche Rennereien kommen. Sammelt Beweise und schmeißt nichts weg.

Es kann zur automatischen Anzeige wegen Verdacht der Körperverletzung gem. § 223 StGB kommen, da Vergehen grundsätzlich oder gar Verbrechen ein Offizialsdelikt (Pflicht der Anzeige von Amts wegen) sind. Es kann, unter Umständen, z.B. beim „Verstoß gegen die guten Sitten“ und, von beiden Parteien einvernehmlichen konkludenten Handlungen (z.B. SSC Spielweise) auch als ein Antragsdelikt gewertet werden oder gar nicht eingeleitet werden. Aber auch das sollte für euch beide kein Hinterungsgrund sein euch gegenseitig zu unterstützen.

Zu guter Letzt: Es geht nicht darum, dass ihr denkt BDSM ist nur gefährlich. Ihr sollt verantwortungsvoll handeln und wissen was ihr macht. BDSM soll allen Spaß machen.

Na dann, viel Spaß.

 

Sicherheit im  BDSM Teil 5: Kennenlernen / Covern

Kennenlernen

Auch beim sich kennen lernen ist das Thema Sicherheit wichtig. BDSM-Interessierte lernen sich seltener in einer normalen Disco kennen oder einer vanilla Datingplattform.
Oft geschieht das auf BDSM-Stammtischen, BDSM-Clubevents bzw. -Veranstaltungen oder auf Online-Seiten mit BDSM/ Kinky Kontext.

Wie im Vanilla-Bereich“ sollte man sich auch hier überlegen, was man über sich preis gibt und was man für sich behält. Aber bedenkt auch, dass es kein schönes
Spielen sein könnte, wenn man sein Gegenüber nicht richtig kennt. Also wāgt ab, was ist wichtig zu äußern und was evtl. noch nicht.

Man kann sich ein Pseudonym zulegen, aber in der Regel spricht man sich mit dem reellen Vornamen in der Szene an. Auch bzgl. Alter und der bisherigen Erfahrung sollte
man ehrlich sein. Im BDSM ist Vertrauen absolut wichtig. Schließlich wollt ihr eure Neigungen ausleben. Ihr liefert euch einer anderen Person aus, spielt in einem
Machtgefälle, wollt hinterher Wärme haben und aufgefangen werden, um so etwas wieder erleben zu können. Das geht nur mit Respekt, Ehrlichkeit und Vertrauen

Es gibt mehrere deutsch- und englischsprachige Fetischplattformen im Internet oder als App, um miteinander zu kommunizieren oder zu daten. Davon sind nur wenige wirklich empfehlenswert und teilweise regional unterschiedlich stark besucht und zumeist kostenpflichtig.

Es gibt gute Seiten/ Apps die kostenlos von allen genutzt werden können, um dort miteinander kommunizieren zu können. Wer persönliche Tipps hierzu haben möchte sieht
am Besten auf unserer Linkliste nach oder wendet sich an uns per Nachricht. Es gibt einzelne Fetisch-Seiten, welche aus Jugendschutzgründern auf dem Index stehen und nicht überall genannt werden dürfen aber für Erwachsene erlaubt sind.

Für Jugendliche bis 27 Jahren gibt es eine interne eigene große Seite mit eigenen regionalen Stammtischen für Gleichaltrige, die SMJG.
Auch hier sind die Frauen, Devote, submissiven Parts kein Freiwild, weiche einfach so angeschrieben werden sollten.
Wir raten Neueinsteigern von Anzeigen auf Angebots-, und Marktseiten etc. ab, da ihr unwissend auf gewerbliche und weiteren Unerfahrenen stoßen könnt, die ein erhöhtes
Risiko bieten. Beim privaten BDSM-Spiel wird, bis auf wenige Ausnahmen, nicht für Leistungen bezahlt, ansonsten wäre es gewerblich. Bei Geldspielen (Moneydom/ Findom) solltet ihr
als Unerfahrene eh Vorsicht walten lassen, damit ihr nicht ausgenutzt werdet. Schließlich ist die Basis immer noch Vertrauen und Ehrlichkeit.

Wenn ihr euch real kennenlernen wollt, ist ein neutraler Ort ohne BDSM Bezug immer zu empfehlen. Wir können euch nur raten, beim 1. Treffen nicht zu spielen.
Manche Personen können sich online gut darstellen und sind bei einem realen Treffen ganz anders, bzvw. haben sich vielleicht andere Erwartungen zu der Person entwickelt.
Manche Profile sind aussagefähig und stellen real eine Person dar. Die BDSM Szene kennt sich in der Regel recht gut untereinander und ist gut vernetzt. Vielleicht ist die
Person, mit der ihr spielen wollt in der Szene positiv oder gar negativ bekannt.

 

Covern

Auch wichtig, gerade wenn die Person noch nicht bekannt ist, ist das Covern. Covern ist für alle ein gutes und wichtiges Mittel, nicht nur Frauen oder Devote. Auch ein
Mann oder (Fem)Dom sollten sich covern lasssen.

Covern bedeutet, dass ihr z.B. einer dritten Person (in eure Neigung eingeweiht) als Cover / Schutzengel nutzt, der*m ihr die euch bekannten Daten und Treffpunkt eurer
Internetbekanntschaft mitteilt und vereinbarte Verabredungen ausmacht. Das kann z.B. sein, dass ihr euch stündlich mal meldet und sagt ob alles „in Ordnung“ ist (wirklich alles in Ordnung) oder alles „gut ist“ (es ist nicht alles gut, evtl. Polizel oder Ausrede finden aus der Situation raus zu kommen). Welche Zeichen in welchem Abstand ihr dann mit eurem Schutzengel ausmacht, sei euch überlassen. Aber bedenkt auch, dass eine schöne Session weit über eine Stunde gehen kann.

Eine weitere Möglichkeit ist z.B. sich an einem neutralen Ort zum Eis / Kaffee zu treffen und am Nachbartisch sitzt euer Schutzengel bereit und wartet auf ein Zeichen, um
euch aus der evtl. unangenehmen Situation zu holen. Auch ein Cover ist, wenn ihr euch in einem BDSM-Club zu Spielen verabredet und dem*r Betreiber“in /Servicekraft
etc. Bescheid sagt, dass ihr euch zum 1. Mal mit einer Person trefft und darum bittet, ab und zu mal vorbei zu schauen. Ihr könnt (müsst aber nicht) eurem*r Spielpartner*in sagen, dass ihr gecovert werdet. Wenn er/sie sauber spielen will, wird er/sie auch nix dagegen haben. Auch hier als Tipp ein Blick auf die Webseite mayday.sm .

Ein Wort an die Fotografen und Models:

Auch im BDSM wird gerne fotografiert. Viele wollen sich gerne von ihrer besten Seite zeigen, neue Wege ausprobieren und ein Fotoshooting ist doch was tolles. Aber auch hier gillt das
Thema Vorsicht und Sicherheit.

Ist der Fotograf positiv bekannt, kann er Referenzen /bzw. seine bisherigen Werke vorzeigen. Entspricht das euren Vorstellungen? Vereinbart einen sogenannten TFP/Model Vertrag.

Was soll mit den Fotos passieren, was darf der/ die Fotograf*in nur fotografieren und mit euch machen. Als ein Muster habt ihr hier ein Beispiel vom Gentledom .