weiterhin „keine“ offiziellen Veranstaltungen… (bis auf erste Ausnahmen)

Der BDSM Berlin e.V. sowie wir vom BDSM Potsdam bieten weiterhin noch keine Stammtische und Events an. Dazu gehören auch Bondage Picnics. (Ausnahmen weiter unten genannt)

Trotz erster Lockerungen in den Ländern Brandenburg und Berlin aufgrund des „Coronavirus“ haben wir uns dazu aus mehreren Gründen entschlossen:

1.)
Das Virus ist weiterhin unberechenbar, und unsichtbar vorhanden, die Ansteckungsgefahr zu hoch, allein schon aufgrund der langen Infektionszeitraumspanne.
Es herrscht eine gewisse „Mund-Nasenschutz-Tragemüdigkeit“ und Sorglosigkeit. Einige aus dem BDSM Bereich gehören aber auch zur sogenannten „Risikogruppe“.
Das wirkliche Ziel von uns BDSMlern ist (/sollte sein) aber ein sicheres gemeinsames verantwortliches Spielen im Rahmen des SSC. Dazu gehört auch die Beachtung des „Coronavirus“ und das dementsprechende Miteinander. Somit 1,5 m Abstand und Mund-Nasenschutz.

Aber auch ist die sehr kurzfristige Entscheidungslage der Politik und der jeweiligen Corona-Infektionslage mit den daraus folgenden schnellen unkalkulierbaren sich ändernden Verordnungen nicht planbar, um für die BDSM Szene etwas anbieten zu können.

2.)
Der „Ruf“ des BDSM und Öffentlichkeitsarbeit.
Der BDSM ist/ wird weiterhin nicht in der Politik und Gesellschaft angekommen/ angenommen, integriert und anerkannt. In letzter Zeit (schon vor Corona) war allein in der Politik eine gewisse „Anti-BDSM-Haltung“ zu spüren, durch verschiedene Maßnahmen, auch bei uns regional, verstärkt.
Wir alle wollen, dass langfristig der BDSM wieder positiver da steht. (Da helfen derzeit auch Anfragen aus dem Media und Print Bereich der BDSM Szene nichts.)
Ein Fernziel vielleicht sogar eine Gleichbehandlung „der sexuellen Identiät“ mit der „sexuellen Präferenz“.
Die demnächst kommende ICD 11 geht ja für uns in der Hinsicht einen zumindest bisschen positiveren Weg.

Da könnte es nicht positiv sein, wenn der BDSM Veranstaltungen in der derzeitigen Lage organisiert, wo es ein „unkontrollierbares Übertragen“ von der Infektionsgefahr gibt. Wir wollen vermeiden, dass mit dem Zeigefinger auf den „BDSM“ gezeigt wird.

3.)
Die gewerbliche Schiene, die Arbeit der Sexworker, hat mit dem privaten Ausleben von Neigungen/ Präferenzen durch Privatpersonen innerhalb der BDSM-Szene in der Hinsicht nix zu tun.
Allerdings steht ebenfalls „die Sexworkerbranche“ leider nicht positiv derzeit in der Politik etc. da.
Von vielen Bereichen der Gewaltenteilung (Politiker/ Behörden/ und leider auch StAs/ Gerichte) wird BDSM und damit die private BDSM Szene als „ROTLICHT“ negativ dargestellt, selbst wenn BDSM damit nichts zu tun hat.

Auch in der Hinsicht haben die BDSM Club Betreiber es schwer, gerade auch eine schöne private Spielatmosphäre anzubieten – selbst wenn sie aufgrund der derzeitigen Lage dürften.

Selbst wenn die Sexworkerverbände und auch Clubs Hygienekonzepte bezüglich „Corona“ den verantwortlichen Stellen/ Behörden vorgelegt haben und es im privaten wie auch im gewerblichen Bereich möglich wäre, wieder im gewissen Rahmen u.a. BDSM anzubieten, ist es halt allein auch aus politischer Sicht nicht gewollt.

4.)
Aus organisatorischer Sicht wäre es allein schon schwer, Stammtische und Events mit den verschiedenen Verordnungen/ Vorschriften/ Regelungen in der derzeitigen Lage zu organisieren.
Einen Stammtisch mit 1,5 m Abstand und Mundnasenschutz und eventuellem Hinterlassen der Kontaktdaten ist zwar organisatorisch möglich, aber nicht sinnvoll – und von einem Großteil von uns nicht gewollt. Ein Großteil von uns BDSMlern kann sich aufgrund des „teilweise schlechten Rufs des BDSM“ und dem privaten und beruflichem Umfeld nicht immer mit Kontaktdaten outen (vom Datenschutz mal abgesehen). Auch müssten die Lokalitäten dazu „mitspielen“ (als Beispiel der Munch mit einer Größe von ungefähren 100 Teilnehmern und den begrenzten Möglichkeiten im „Bergmannkiez“).

Aber😉
WAS WIR BIETEN KÖNNEN:

Der BDSM Berlin e.V. ist weiterhin für BDSM Einsteiger/ Neuinteressierte offen und bietet gewisse Möglichkeiten des Austausches und der Informationsweitergabe. Auf der Webseite des Vereins gibt es Informationen zum Einsteigertreffen.
Ganz wichtig hierzu: sich anmelden ( einsteiger@bdsm-berlin.de , info@bdsm-berlin.de )
sowie Pünktlichkeit (gerade für Neueinsteiger, die zum ersten Mal etwas zu ihren BDSM Neigungen und Fetischen sagen wollen, ist es störend wenn neue andere Personen später dazu kommen)

Ebenfalls bieten wir vom BDSM Potsdam Möglichkeiten für Einsteiger, sich zu informieren.
Meldet euch hierzu in einer ordentlichen Mail bdsm-potsdam@freenet.de
Wir finden da Wege sich auszutauschen und der Informationsweitergabe.

Ebenfalls ist es in der derzeitigen Lage erlaubt, dass sich 10 Personen gemeinsam unter Einhaltung der „Corona-Regeln“ außerhalb des BDSM-Bereichs treffen können.
Die aktuellen Gesetzlichkeiten / Verordnungen und Regelungen sind unter brandenburg.de einsehbar.

Auch haben wir Potsdamer eine „Whattsapp-Stammtisch“ Kontakt Möglichkeit zum informellen Austausch, und sind über die üblichen Foren im Fetlife, Joyclub, Sklavenzentrale oder anderen regional wichtigen BDSM-Webseiten erreichbar.

BDSM-SZENE-Neuigkeiten

  • Verschiedene Veranstalter innerhalb der BDSM und Swinger Szene veranstalten schon wieder Treffen  und Bondage Picnics in der Öffentlichkeit. Nicht immer auf die Beste Art und Weise organisiert, manche Veranstaltung sollte man für sich selbst noch einmal hinterfragen. Achtet bitte mindestens auf den Abstand und die Mund-Nasenschutz Masken.
  • NEU: Der International– Stammtisch findet unter bestimmten Bedingungen zu 99 % am 04.06.2020 an einer anderen Lokalität versuchsweise statt. (Infos auf alle Fälle im Fetlife, oder auf Anfrage beim BDSM Berlin (info@bdsm-berlin.de)

  • Der Mc Hurt  als guter empfehlenswerter BDSM Shop ist umgezogen und befindet sich einige Meter südlicher auf dem Tempelhofer Damm (nahe Insomnia)  
  • Der Dachverband des BDSM, der BVSM e.V., geht derzeit durch schwere Zeiten, und ist erst einmal nicht über die bekannte Webseite erreichbar. (Wer sich dennoch organisatorisch für den BDSM auf Verbandsebene einsetzen will, kann sich über mich weitervermitteln lassen.)

Was wir ebenfalls befürworten :
viele Selbstständige Künstler und auch (BDSM) Clubs versuchen sich vor der leider drohenden Insolvenz etc zu retten und bieten unter anderem online Möglichkeiten wie
Streaming Shows an, teilweise kostenlos aber auch zu kostenpflichtigen Angeboten.
Unterstützt die Szene – wir alle leben davon, und wollen nicht dass der BDSM u.a. untergeht.
Hier ein paar Angebote :

https://unitedwestream.berlin/  – eine Vereinigung an Berliner Künstlern und Clubs
Insomnia – weitere Infos zum Livestream auf der Seite
Kitkat – Streaming Seite

  • Auch ist von Veranstaltern der FOURPLAY Party ein Stream am 05.06.2020 nach derzeitigem Stand aus dem Kitkat geplant.
  • Auch wären die Künstler und Clubbesitzer über Spenden bestimmt nicht unglücklich (das betrifft auch den Quälgeist, der kurz vor der Eröffnung stand). 

Informationen sind auf den jeweiligen Webseiten ersichtlich.

Wir alle wollen sehr gerne wieder unseren BDSM, auch gemeinsam, wieder ausleben können. Daher bleibt uns leider nichts anderes möglich – als in den sauren Apfel zu beißen. (derzeitige Lage halt).
Einem jeden von uns BDSM-lern und Bondagefreunden „juckt es in den Fingern“ (auch mir) – aber beachtet auch die Lage des BDSM insgesamt.
Wollen wir hoffen, dass auch aus politischer Sicht, trotz der „Corona-Gefahr“ endlich wieder mehr auch für uns offiziell erlaubt wird.

Wir informieren, wenn wieder weitere Stammtische und ähnliches möglich sind. Bei Anfragen einfach uns anschreiben.


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